Danke für diese Analyse! Der Begriff "normal" ist in der Medizin unglaublich mächtig und etwas von dieser Macht geht glaube ich auch in die Alltagsnutzung über. Das merke ich v.a., wenn ich Patient*innen beruhigen kann, wenn ich sagen kann, dass das, worum sie sich Sorgen machen, ganz normal ist (also keinen Krankheitswert hat). Dann schaffe ich mit diesem Begriff eine neue Realität, in der es nicht schlimm ist, dass das Kind schräg krabbelt, der Bauch nach bestimmten Nahrungsmitteln rumort etc. Oder wenn ich sagen kann "Die Laborwerte sind alle normal."
Danke für deinen Einblick! Diese Rolle des Normalen in der Medizin war für mich auch sehr spannend, als ich mich ein wenig mit der Begriffsgeschichte beschäftigt habe. Gerade auch dieser Konflikt in der Begriffsauslegung zwischen (1) "normal" als (eher wissenschaftliche) Verortung innerhalb eines Spektrums, und (2) "normal" als erstrebenswertes "Ideal" in einem eher populären Gebrauch, hat mich zum Nachdenken gebracht.
Danke für diese Analyse! Der Begriff "normal" ist in der Medizin unglaublich mächtig und etwas von dieser Macht geht glaube ich auch in die Alltagsnutzung über. Das merke ich v.a., wenn ich Patient*innen beruhigen kann, wenn ich sagen kann, dass das, worum sie sich Sorgen machen, ganz normal ist (also keinen Krankheitswert hat). Dann schaffe ich mit diesem Begriff eine neue Realität, in der es nicht schlimm ist, dass das Kind schräg krabbelt, der Bauch nach bestimmten Nahrungsmitteln rumort etc. Oder wenn ich sagen kann "Die Laborwerte sind alle normal."
Danke für deinen Einblick! Diese Rolle des Normalen in der Medizin war für mich auch sehr spannend, als ich mich ein wenig mit der Begriffsgeschichte beschäftigt habe. Gerade auch dieser Konflikt in der Begriffsauslegung zwischen (1) "normal" als (eher wissenschaftliche) Verortung innerhalb eines Spektrums, und (2) "normal" als erstrebenswertes "Ideal" in einem eher populären Gebrauch, hat mich zum Nachdenken gebracht.